Drüber
Die Städte bieten nichts Unerwartetes, Erregendes mehr. Sie haben sich verdichtet, versiegelt, die Luft steht zwischen den Hausfassaden, Abgase, die Ampel piept, wir schauen aus dem Fenster, in andere Fenster, auf Mauern und Straßen. In neutralen öffentlichen Räumen kommt es nicht zur Entwicklung gemeinsamer Geschichten, dafür müssen wir die Kollektivität des Raumes wieder herstellen. Wir sehnen uns nach Freiräumen, Außenräumen, nach Orten für Begegnung und Austausch. Ich denke an einen Ort. Die Luft ist frischer hier und es ist windiger als unten. Dieser Ort ist keine Gegenwelt, sondern Facette des Urbanen. Wir suchen einen Reiz, eine Aufforderung, eine Verunsicherung. Der Ort lässt uns schwanken, er lässt sich aneignen. Der Blick geht nach oben und löst sich. Erweiterung des Raums, Auflösung gewohnter Konstrukte. Spielerisch lebende Menschen denken vertikal. Wir legen den Kopf zur Seite beobachten, ob es oben heller ist als unten. Veränderung des Blickwinkels nach oben ermöglicht uns ein neues Nachdenken über Zukunft Freiräume Zusammen-Leben Unsere Realitäten sind brüchig, trotz stabiler Fakten. Das bedeutet, dass sie nicht endgültig sind wie sie sind. Es gibt Spielraum ins Unbestimmte.