»EXPERIMENTS FROM SURFACE TO OBJECT« (TMLAB)
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»vermehrung der erfahrenheit durch den trieb, allerlei zu versuchen« (daniel chodowiecki, kupferstich, 1774) »der grundsatz bei allen unternehmungen als gestalter wissenschaftlich zu arbeiten, ist sich nicht zwanghaft nach der strengen norm der annerkannten forschungsdisziplinen zu richten. vielmehr sollen die workshop-teilnehmer:innen ihre neugierde und das streben nach fortschritt und (weiter-)entwicklung dazu nutzen, eigene methoden, regeln und strategien zu entwickeln, neue möglichkeiten des ausdrucks, des mediums zu finden, dinge auf eine weise zu sehen und zu tun, wie sie zuvor noch nicht gesehen oder getan wurden. das »experiment« ermöglicht es neue formen, kombinationen, interpretationsweisen und unbekannte perspektiven zu entwerfen. diese art der forschung stellt in gewisser weise grundlagenforschung dar und versucht den designbegriff zu erweitern oder zu überprüfen – oder sich ganz einfach vom unbekannten »überraschen« zu laßen.
»EXPERIMENTS FROM SURFACE TO OBJECT« (TMLAB) versteht sich als visuelles labor, zum ergebnisoffenen experimentieren, beziehungsweise zum praktischen künstlerischen erforschen von fläche, form, zeichen, raum und objekt. im grunde wird die formale ästhetik von konkreten und abstrakten darstellungen methodischspielerisch untersucht, welche potentiellen, nicht beachteten räumlichen qualitäten sich in der zweidimensionalen fläche verbergen und wie diese zu entdecken und nutzbar gemacht werden können. die teilnehmer:innen bedienen sich ihren individuellen eigenschaften und adaptieren, kombinieren sie für eigene forschungen, um ihre untersuchungen, arbeits- und denkprozesse voranzutreiben und mit ihren themen neue expeditionen zu unternehmen. die ergebnisse und deren innewohnende prozesse sollen den teilnehmer:innen dabei helfen eine eigene formensprache zu finden, um zu verdeutlichen, was sie meinen und/oder ausdrücken wollen.
es werden keine endgültigen »antworten« erarbeitet: prozessorientiertes, ausdruckszentriertes endloses experimentieren steht im vordergrund; weniger die erarbeitung einer abgeschlossenen forschungsarbeit.in manchen fällen übernimmt eine vision, eine methode, ein zeichen, eine form oder ein objekt die funktion einer erklärung. in anderen fällen ist es durchaus interessanter welche fragen die versuche aufwerfen, die dann nährböden (wie in petrischalen in einem labor) für kollektive analysen, vergleiche, diskussionen und gespräche bieten.
Begleitet von
Tim Schmeer
Workshop
8. + 9.11.2021