Hier riecht es nach diesen kleinen weißen Blumen, die
so ganz eng beieinander sind
Bachelorarbeit von Janine Aschenbrenner, 2024
Wie fühlt sich ein Ort an? Diese Frage offenbart ein Ereignis, das für jede Person einzigartig ist. Inspiriert von Hermann Schmitz‘ Zitat: „Gefühle sind ergossene Atmosphären“ (1998), wird untersucht, wie vier unterschiedliche Menschen einen Ort in Kreuzberg aus ihren unterschiedlichen Perspektiven — unter der Ausblendung visueller Eindrücke — wahrnehmen. Das Experiment führte dazu, dass sich die Personen vor allem auf ihre Innenwelt konzentrieren mussten, um ihre Erfahrung zu beschreiben. Diese Beschreibungen subjektiver, gefühlter Eindrücke wurden räumlich in eine auf spielerische Art entwickelte Formensprache übersetzt und hintereinandergestaffelt, um die Unterschiedlichkeit der Wahrnehmungen ein und des selben Ortes zu unterstreichen. Betrachter*innen können auf gegenüberliegenden Seiten Platz nehmen, wodurch der Installation ein soziales Element hinzugefügt wird. Die dafür entworfenen Stühle haben lediglich ein Bein, was das „wackelige“ Gefühl der nicht-sehenden Teilnehmerinnen aus dem Experiment in die Installation überträgt. Geisterhaft rahmen real existierende, visuelle Fragmente des Ortes die subjektiven Wahrnehmungen.
Begleitet von
Prof. Gabi Schillig
Prof. Dr. Susanne Hauser
Roman Wilhelm