entfernte Verwandte
Nachbarschaftshilfen, solidarische Unterstützung von Betroffenen, Aushilfe in überlaufenen Einrichtungen. Es gibt sie, die verbindenden Ansätze. Und trotzdem bleibt das Gefühl von Unerreichbarkeit, Unberührbarkeit, letztendlich sogar Unsichtbarkeit. Welche Menschen und Lebensrealitäten verschwinden derzeit aus unserem Blickfeld? Wo werden die Barrieren, die nun noch mehr als ohnehin schon zwischen uns stehen, so hoch, dass sie kaum noch eine Konfrontation mit dem, was uns äußerlich ist, ermöglichen? An den Stellen, wo nun kein Austausch mehr stattfindet, geht vielleicht etwas verloren, das das Bild unserer Gesellschaft differenzierter werden lassen könnte. Stattdessen finden wir uns zurückgeworfen auf den Vergleich mit der Norm - mit denjenigen, die leichter ihren Platz im Ausnahmezustand finden. Der marginalisierte Rest, der nicht in diese Rollenbilder passt, verschwindet als lediglich erahnbare Silhouette hinter den Grenzen unserer Wahrnehmung.