Es schneit in der Sahara
Kontinuierlich wird man mit Informationen in Form von diffusen Schlagzeilen konfrontiert. Das erste was uns trifft, ist weniger Inhalt als Emotionsautomatismus. Welche Geschichten können Schlagzeilen noch erzählen anstelle von negativen? Auf den ersten Blick verwirren die Sätze an den Wänden, Bögen und Fenstern. Die Headlines scheinen über dem Betrachter an der Wand zu schweben und stehen unkommentiert dort, wie ein räumliches Fragezeichen. Wie kann der Betrachter diese in Zusammenhang setzen oder soll er das überhaupt? Die typischen Sprachparameter wurden durchbrochen und kreuz und quer neu kombiniert: Syntaktische Konfusion als Wegbereiter für ein poetisches Moment der Nachricht. Durch Störung schafft man hier ein Bewusstsein für die Macht der Sprache. Was bleibt ist ein dekonstruiertes, räumliches Gedicht aus vorgefundenem Material. Die Architektur des Hauses und die Sätze nehmen durch bewusste Positionierung räumlichen Bezug zueinander. Zusätzlich bilden kleine Aufkleber, die ehemals mit dem Satz verknüpft waren, durch den Besucher analog geteilt, losgelöst eine neue Bildgeschichte.