Glyphen und Keramik
glyphen und keramik. schriftgestaltung und materialeigenschaften. die formen von buchstaben werden um eine räumliche und haptische dimension erweitert und als körper verstanden.
der von valentine schlegel formulierte anspruch, eine vase von ihrer funktion gelöst zu betrachten, wird auf das alphabet der prolog grotesk angewendet. glyphen sollen über die funktion als schriftzeichen hinaus in skulpturaler form ein eigenleben entwickeln. dabei nehmen das gewählte material und dessen eigenschaften maßgeblich einfluss auf die formsprache der einzelnen skulpturen. die experimentelle und intuitive modellierung des tons steht im kontrast zur klar definierten parametern folgenden praxis der schriftgestaltung.
durch verformungen und abstraktion scheinen die entstandenen skulpturen den bezug zu ihren ausgangsformen, ihre lesbarkeit und damit ihre funktion zu verlieren. interaktion und unterschiedliche betrachtungsperspektiven schaffen allerdings die möglichkeit, die tonkörper als buchstaben zu identifizieren und erlauben es die skulpturen als schriftzeichen zu lesen.