Polyethernet
Entgegen der Hyperaktivität der heutigen Beschleunigungsgesellschaft und der neuronalen Erschöpfung des Leistungssubjekt soll ein Ort des kollektiven Verweilens entstehen. Ein Schutz- und Rückzugsort im digitalen Zeitalter, in dem das Zusammensein als Kommunikationsritual neue Formen annimmt und zur Plattform für dialogische Prozesse wird. Entstanden ist ein Kommunikationsort, in dem die Rezipienten das Gefühl vermittelt bekommen, sich in jemand anderes “hineinzuversetzen“. Die Arbeit geht der Frage nach, ob Empathie im Zusammenhang mit einer körperlichen Anwesenheit steht. Es ist eine Simulation von abwesenden Körpern, die durch das Interface verloren gegangen sind. In der Ausstellung taucht der Besucher in diese zurückgelassenen, leeren Körperhüllen ein. Am Ende bleibt eine Spur von Körperlichkeit. Doch was nimmt man war, wenn man Spuren von verlassenen Körpern spürt? Die Formen der einzelnen Schaumstoffmodule sind in einem vielschichtigen Arbeitsprozess entstanden. Zu Beginn haben Menschen im Analogen zusammen gelegen, deren Umrisse digitalisiert wurden und zuletzt wieder durch Material in den Raum transformiert wurden. Anschließend wurde dieses Raumobjekt von Besuchern der Ausstellung wiederbelebt. Sie kommunizieren mit den vier Körperformen, die im Material abgebildet sind. Wie auch im Digitalen, kommuniziert man mit abwesenden Körpern.
Fotos
Tobias Textor
Lara Nelke