Pullkick Pro
Bachelorarbeit von Lukas Winter, 2023
Die Fliese – sie fungiert bei Winter als schweissendes Element zwischen den Werken. Durch sie und durch die Objekte der Firma Arena, eines populären Herstellers für swimwear, kommen Eindrücke aus dem Schwimmbad zur Darstellung, die sich Winter aneignet, überzeichnet und dekonstruiert. Das Schwimmbad erlangt für ihn besondere Wichtigkeit als Schmelzpunkt und fast hermetisch abgeriegelter Ort, an dem die Normkonstituierte Gesellschaft besonders zum Vorschein gelangt. Informiert von Judith Butler und Ihrer Theorie zur Subjektivierung, welche die Übung in das Zentrum der Möglichkeit, Anerkennung als Subjekt zu erlangen stellt, und durch sie (durch Wiederholung und Reproduktion) einen Rahmen von Lesbarkeit innerhalb der Gesellschaft und für das Subjekt hinterlässt, befasst sich Lukas Winter mit der Frage danach welche Konstitution von Leben ausserhalb dieser Grenzen besteht, außerhalb der Grenzen dessen also was wir qua Gesellschaft anerkennen zu vermögen. Imaginierte Hinterlassenschaften subversiver Akte, die einen Versuch markieren, den serienreifen Produke der Industrie — selbst angelegt darauf den ‚normalen Körper‘ zu bedienen — habhaft zu werden und sie durch Dekonstruktion und Rekonstruktion anzueignen um Zugang zu der Möglichkeit zu erlangen Üben zu können [= Anerkannt zu werden]. Durch das kritische Zitat spezifischer Praktiken des Austellens diverser Lebensformen, wie sie etwa im Humboldtforum oder dem Naturkundemuseum gezeigt werden, beschäftigt Er sich mit der Frage, wie Gesellschaften mit solchen Artefakten des ‚Anderen‘ umgehen.
Begleitet von
Prof. Gabi Schillig
Prof. Dr. Kathrin Peters
Dr. Annika Haas