Die Kommodifizerung der Ästhetik des deutschen Kaisertums findet einen seiner Höhepunkte in der Rekonstruktion des Hotel Adlon im Jahr 1997 am Pariser Platz durch die Hotelkette Kempinski. Ein einst machtpolitisch abgegrenzter Raum wird zu einer finanziellen Schwelle. Für das Projekt “Quarré” wird die Hotelfassade als große Einkaufstüte dargestellt, welche die Einrichtung des Hotels beinhaltet. Diese wird zu flachen Aufstellern und Schmuckobjekten stilisiert. Einer der Performer trägt die Tüte in unmittelbarer Nähe des Hotels und stellt einen direkten Bezug zum Gebäude her. Im Verlauf entnehmen die Akteure die Inhalte der Tüte, legen die Schmuckstücke an und platzieren die Aufsteller. Ziel ist die Käuflichkeit einer einst kaiserlichen Ästehetik aufzuzeigen und die Auflösung der genannten Schwelle zu suggerieren.
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